GALERIE LUDORFF SAMMELT FÜR DEN GUTEN ZWECK
Benefiz-Ausstellung „Kunst macht Glücklich“
29.11.2022
Zum dritten Mal in Folge findet vom 13. November 2022 bis 28. Januar 2023 in der Galerie Ludorff das Ausstellungsprojekt „Kunst macht Glücklich“ statt. In den vergangenen beiden Jahren konnten dem Straßenmagazin der Düsseldorfer Obdachlosen (fifty-fifty; 2020) und dem Museum der flutgeschädigten Stadt Ahrweiler (2021) mit soliden fünfstelligen Spendenbeträgen in existenzieller Not unter die Arme gegriffen werden.
In diesem Jahr werden 10 Prozent des Nettoverkaufswertes der bis zum Ende des Jahres 2022 getätigten Verkäufe der NGO „Jugendplattform“ zu Gute kommen, einer Nonpofit-Organisation mit Sitz in der nordwestukrainischen Stadt Luzk, die sich um Kinder und junge Erwachsene auf der Flucht im eigenen Land kümmert. In diesem Sinne sollen durch die Spendenmittel in der Nordwestukraine ein neues Jugendzentrum für Kinder und Jugendliche aus der Region sowie Binnenvertriebene des Krieges im Alter von 6 bis 14 Jahren im ländlichen Raum gemeinschaftlich eingerichtet und ausgestattet werden.
Mit dem Ausstellungsprojekt soll auch in diesem Jahr wieder ein möglichst hoher Spendenbetrag zusammenkommen. Über 60 Werke sind bei „Kunst macht Glücklich“ vertreten. Aufgrund der großen Dringlichkeit hatte sich die Galerie Ludorff ferner dazu entschlossen, mehrere Arbeiten in den Vordergrund zu rücken, dessen Verkaufserlös vollständig gespendet werden soll. Neben zwei Arbeiten von Christopher Lehmpfuhl und Gerhard Richter, die bereits beide verkauft werden konnten, soll auch der Gewinn der letzten beiden verbliebenen Unikate dieser Ausstellung der NGO „Jugendplattform“ zukommen. Es handelt sich hierbei um zwei politische Karikaturen des deutschen Künstlers George Grosz.
In der satirischen Tuschezeichnungen „The Radio General“ (1937) karikiert Grosz den spanischen General Gonzalo Queipo de Llano y Sierra, der während des Spanischen Bürgerkrieges ein Terrorregime in Südspanien führte. Er wurde als „Radiogeneral“ bekannt, da er in ausschweifenden Hasstiraden ungeheuerliche und absurde Propaganda zur psychologischen Kriegsführung über das Radio verbreitete. Entstanden ist das Werk als Illustration für einen Artikel im Esquire, der im Januar 1938 erschienen ist.
Die italienischen Faschisten um den Diktator Benito Mussolini instrumentalisierten für ihre Propaganda das antike Rom. In Grosz‘ Karikatur „O Sole Mio. The Duce as Musician“ (1941) erinnert „il duce“ mit seiner Toga und dem Lorbeerkranz an einen römischen Kaiser. Grosz stellt Mussolini mit fliegenumkreistem Kopf jedoch nicht als ruhmreichen Begründer eines neuen römischen Imperiums dar, sondern stellt Bezüge zum leierspielenden Nero her, der – nur von einem jaulenden Hund begleitet – ins Spiel vertieft vor dem Untergang Roms die Augen verschließt.